Biostimulanzien aus Meeresalgen
3.4.2025
Meeresalgen werden schon seit der Antike entweder direkt oder in kompostierter Form zur Bodenverbesserung eingesetzt. Dieses setzt sich bis heute fort in dem Meeresalgen gezielt in Produkten, wie Biostimulanzien oder Biodünger, eingesetzt werden. Meeresalgen sind eine große unterschiedliche Gruppe von Pflanzen. Einige bestehen nur aus einer einzelnen Zelle, andere Algen können sehr lang werden. Alle Meeresalgen haben die Fähigkeit zur Photosynthese. Für den Einsatz als Biostimulanzien oder Biodünger werden weltweit vorrangig Braunalgen (Ascophyllum nodosum) genutzt.
Es sollten mindestens eine der u.g. Eigenschaften mit Verbesserung der Pflanze oder der Rhizosphäre bei Biostimulanzien erfolgen (Yakhin et al., 2017).
- Nährstoffnutzungseffizienz (Verfügbarkeit, Aufnahme)
- Toleranz gegenüber abiotischem Stress
- Qualitätsmerkmale (Blütenzahl, Wurzellänge,- dichte)
- Verfügbarkeit von gebundenen Nährstoffen im Boden oder in der Rhizosphäre
Ascophyllum nodosum, auch bekannt als Knotentang, ist eine robuste Braunalge. Braunalgen besiedeln hauptsächlich die Nordseeküste Europas und die Küsten des nördlichen Atlantiks, (Norwegen bis Kanada) und Grönland. Diese Alge ist an extreme Bedingungen wie starke Temperaturschwankungen angepasst. Ihre bemerkenswerte Überlebensfähigkeit in dieser Umgebung resultiert aus einer hohen Konzentration einzigartiger bioaktiver Substanzen. Die Pflanze ist lederartig, verzweigt und kann bis zu einem Meter lang werden, oft mit charakteristischen, eiförmigen Ausstülpungen.
Der Lebensraum dieser Meeresalge unterliegt Ebbe und Flut. Daher sind die Braunalgen im Wechsel unter Wasser und an der Luft. Braunalgen sind reich an Nährstoffen, natürlichen Wachstumshormonen und können atmosphärischen Stickstoff fixieren, was sie zu einer ausgezeichneten Quelle für organische Substanz für die Bodenverbesserung macht. Weitere Makro,- oder Mikronährstoffe können enthalten sein, wie Kalium, Phosphor sowie Spurenelementen wie Eisen und Mangan. Aufgrund einer hohen Konzentration an Cytokininen und Gibberellinen stimuliert es direkt das vegetative Wachstum, die Blüte und den Fruchtansatz. Auxine sind mit einem hohen Anteil eher in Ecklonia maxima (Seetang) enthalten, welche das Wurzelwachstum direkt stimulieren. Dafür sind in Ascophyllum nodosum hohe Anteile an Mannitol, Betain, Vitaminen, Alginsäure und Amminosäuren nachweisbar.
Wenn sie Braunalgen als Biodünger verwenden, können Sie die Bodenfruchtbarkeit und Wurzelwachstum verbessern und den Ernteertrag steigern. Darüber hinaus können Braunalgen auch als Biostimulanz wirken, indem sie das vegetative Pflanzenwachstum, Vitalität und die Blüte und Fruchtansatz fördern, durch verbesserte Nährstoffaufnahme. Braunalgen verbessern die Widerstandskraft und Resistenz der Pflanzen gegen abiotischen Stress (z.B. extreme Temperaturen, Trockenheit, Nässe, Frost). Der Aufschluss im Boden führt zu einer besseren Quellung und Krümelbildung des Bodens. Eine Erhöhung der Kationen-Austausch-Kapazität ist gegeben.